Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie - TP
Die TP ist eine Therapieform, die aus der klassischen Psychoanalyse und deren Theorien entwickelt wurde. Der Schwerpunkt der tiefenpsychologischen Therapie liegt auf der Bearbeitung umschriebener Konflikte und Entwicklungsstörungen, die sich in der aktuellen Lebenssituation in Form von Konflikten, Symptomen oder psychischen Erkrankungen bemerkbar machen.
In der Tiefenpsychologie geht man davon aus, dass ungelöste aktuelle Konflikte, die immer wieder auftreten, auf frühere dysfunktionale Beziehungserfahrungen und Blockaden in der Persönlichkeitsentwicklung hinweisen.
Diese früheren, häufig sehr frühen, belastenden Erfahrungen wurden vom Einzelnen mit der Entwicklung von Strategien und Mustern, im Sinne von „Notlösungen“, bewältigt. Auf Dauer erweisen sich diese „Notlösungen“ häufig als einengend und belastend.
In der Therapie geht es darum, die momentan relevanten, zentralen Konflikte und deren bisherige Bewältigungsstrategien gemeinsam herauszufinden, in der therapeutischen Beziehung zu bearbeiten und alternative Beziehungserfahrungen zu ermöglichen. Für die Weiterentwicklung und eine nachhaltige Veränderung kann es sinnvoll sein, die darunter liegenden alten Beziehungserfahrungen und Verletzungen bewusst zu machen, die darunter liegende ungehörte Geschichte zu entdecken. Hierbei wird punktuell und begrenzt regressiv gearbeitet, immer mit dem Fokus auf den Bezug zum „Hier und Jetzt“. Übertragungsreaktionen, die im Beziehungsgeschehen auftauchen, werden berücksichtigt und für den therapeutischen Prozess genutzt.
Das Vorgehen in der TP-Therapie ist zielorientiert. Ziele und Schwerpunkte der Therapie, die Bearbeitung umschriebener Konflikte bzw. Entwicklungsziele, werden zu Beginn gemeinsam besprochen und im Verlauf überprüft und angepasst.
Die tiefenpsychologische Psychotherapie zählt neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie zu den sogenannten Richtlinienverfahren. Dies sind Psychotherapieverfahren, die von den Krankenkassen anerkannt und bezahlt werden.
Die Dauer einer tiefenpsychologischen Behandlung variiert von 25 Stunden (Kurzzeittherapie) bis zu maximal 100 Stunden. Die Sitzungen finden „im Sitzen“ zumeist einmal wöchentlich statt, zum Ende der Therapie auch in größeren Abständen.